Aleksandar Obradovic

Biographie

Aleksandar Obradović

Aleksandar Obradović

Schriftsteller und Maler

Aleksandar Obradović, Schriftsteller und Maler, wurde am 12. Januar 1956 in Sarajevo geboren. Nach dem Studium der Journalistik und Philosophie arbeitete er als Redakteur beim Fernseh- und Rundfunksender Sarajevo. Während dieser Zeit schloss er das Post- Studium der Ästhetik an der Philosophischen Fakultät in Belgrad ab und veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten, Essays und Gedichte.

Den praktischen Zugang zur Malerei, für die er zweifellos ein außergewöhnliches Talent hat, lehrte ihn der berühmte jugoslawische Impressionist Mario Mikulić, mit dem er oft gemalt und einige Male ausgestellt hat. Die Bilder, die in dieser Zeit entstanden sind, verweisen stilistisch auf einen gewissen Einfluss des Impressionismus und oftmals auf mediterrane Motive. Sie datieren überwiegend Ende der achtziger Jahre, während seiner Aufenthalte in den Künstlerkolonien auf der Insel Mljet und in Pocitelj.

Das Kriegsgebiet verlassend, ließ er sich 1992 in Frankfurt am Main nieder, wo er die Stelle des Chefredakteurs der Wochenzeitschrift „Spona“ übernahm. Kurze Zeit später, veröffentlichte er seinen ersten Roman „Auf welcher Seite steht Walter”, eine autobiographische Aussage über die Erfahrung des Krieges in seiner Heimat. Fast zwei Jahre danach, folgte der Roman „Ikarus Traum”, der, in zwei Simultangeschichten gegliedert, eine Flüchtlings- und eine Kriegsgeschichte in Sarajevo wiedergibt.

Seine journalistische Arbeit setzte der Schriftsteller als Redakteur der ausländischen Ausgabe der Belgrader Tageszeitung „Ekspres Politika“ fort und stellte in dieser Zeit auch seine Bilder, vor allem Aquarelle, aus.

Ende 2002 zog er nach München und fing wieder an, als Redakteur beim Radiosender „Lora“, in seinem ursprünglichen Medium zu arbeiten. Fast zwei Jahrzehnte seines lyrischen Schaffens finden Platz im Band „Im fremden Garten” und noch im selben Jahr veröffentlichte der Schriftsteller seinen ersten Roman in deutscher Sprache „Im Schatten des Regenbogens“, der einen beachtlichen Erfolg in Kreisen der Kriminalliteratur-Fans verzeichnete. Es folgte eine theoretische Abhandlung auf dem Gebiet der bildenden Kunst und Ästhetik – „Die Befreiung von Form und Formalismus in der Kunsttheorie“.

In den letzten Jahren beschäftigte sich der Autor auch mit Dokumentarfilmen und Reportagen über Kunst und Politik.Neulich ist die deutsche Übersetzung seines Romans – „Von Gott und Murmeln”, das letzte Buch einer Antikriegs-Trilogie, erschienen und hat bei seinem Publikum große Begeisterung hervorgerufen.

Die Münchner Phase des Künstlers ist überwiegend von der Ölmalerei geprägt. Sein Stil entwickelt sich zunehmend in eine abstrakte Richtung, basierend auf dem Einsatz ausdruckskräftiger Farben, befreit von ihrer ursprünglichen, naturnahen Bedeutung. Er nimmt das unmittelbare Geschehen auf, setzt sich in erster Linie mit dem persönlichen Umfeld auseinander, entdeckt Motive für geistreiche Anmerkungen und unerwartete und überraschende Visionen in der „Trivialität“ des Alltags oder in den Brüchen zwischen Privatem und Öffentlichen. Der nächste Entwicklungsschnitt bestand aus der Verschmelzung zwischen traditionellen Malerei und der „abstrakten“ Form mit der Tendenz, diese durch den Inhalt und seine Definition anhand der Merkmale des spezifischen Kontext zu ersetzen.

Die aus dem Blog des Schriftstellers stammenden Kurzgeschichten und Gedichte, gewidmet der Vorkriegszeit in Sarajevo, seinem Geburtsort, fanden Platz in seinem neuesten Buch „Auf der Suche nach der verlorenen Stadt“ (U potrazi za izgubljenim gradom), welche im Sommer 2016 veröffentlicht wurde. Mit seinen Kurzgeschichten schafft er Ende 2017, in seinem Buch, einen vollkommen anderen Ausgang des „Unvollendeten Märchens“ („Nedovršena bajka“), träumerisch und sehnsüchtig gefärbt, und eröffnet damit eine virtuelle und nach seiner Vision gestaltete Vergangenheit. Ein Jahr später veröffentlicht der Autor den dritten Band der „Sarajevo-Trilogie“, mit dem Namen „Unter der Glasglocke“ („Pod staklenim zvonom“) und bleibt damit seinem erzählerischen Stil treu.

Wikipedia-Artikel

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